Störche 2019

... auf dem Kirchturm von Hehlingen (Wolfsburg) ab 03.03.2019.

 

Auch 2019 scheint das Hehlinger Storchennest wieder bewohnt zu werden. Am 03. März war der erste Storch auf dem Kirchturm zu sehen - und er blieb.  Er ist kein Unbekannter. Der Ring am Bein mit der Nummer DEW6T481 verrät, dass es der "Warmenauer" ist, der auch im letzten Jahr schon das Nest belegt hat, dann aber einem Konkurrenten weichen musste. Jetzt ist er im dritten Jahr und es bleibt abzuwarten, ob er sich wieder einen Konkurrenten stellen muss und ob er eine Partnerin findet ...


Hinweis: Die Bildergalerien mit allen Fotos finden sich auf dieser Seite am Ende der Chronik.


Danksagung

Am 13.6.2019 - ein paar Tage nach dem Schlüpfen der Jungstörche - und am 09.07.2019 zur Beringung, war die Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde mit dem Storchenbeauftragten in Hehlingen. Die dabei entstandenen Fotos oben am Nest ermöglichen einen faszinierenden Blick auf die Storchenkinder in ihrem Nest, hautnah und aus einem Blickwinkel, der uns normalerweise verwehrt ist. Ich möchte mich deshalb an dieser Stelle ganz herzlich bei dem "Fotografen" der Freiwilligen Feuerwehr Vorsfelde, Herrn Weichert, bedanken, dass diese außergewöhnlichen Bilder  hier gezeigt werden dürfen.

 

Die Bilder finden sich unten im Bilder-Tagebuch unter dem jeweiligen Datum.


Chronik

03.03.2019

An einem trüben Sonntag steht der Storch vom Wind zerzaust hoch oben im Nest. Nach seiner langen Reise aus dem Süden hätte er ein schöneres Begrüßungswetter verdient. Scheinbar sieht er es auch so ...

 


29.03.2019

Das Warten hat ein Ende. Nach fast vier Wochen findet sich ein Weibchen im Horst ein. Wahrscheinlich hat es den weiten Weg von Afrika aus hinter sich gebracht.

 


01.04.2019

Seit zwei Tagen ist das Weibchen nun nicht mehr zum Horst zurückgekehrt. Es war wahrlich eine Dame nur für eine Nacht. Einsam steht das Männchen im Nest.

 


02.04.2019

Der Horst wechselt den Besitzer, allerdings nicht freiwillig. Wie im letzten Jahr, muss sich der Warmenauer nach einem blutigen Kampf einem anderen Männchen geschlagen geben.

 


10.04.2019

Die Hoffnung auf Nachwuchs in Hehlingen schwindet:  Vor eineinhalb Wochen hat das Weibchen den Horst und den Vorgänger des jetzigen Besitzers verlassen. Eine Woche nach der Übernahme des Horstes sitzt das neue Männchen immer noch allein auf dem Kirchturm.

 


13.04.2019

Auch das noch! Da macht man sich auf den weiten Weg aus dem warmen Süden um die norddeutsche Frühlingssonne zu genießen und dann steht man hier mit kalten Füßen im Schneegestöber ...

 


17.04.2019

Man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Es hat sich wieder ein Weibchen eingefunden. Wahrscheinlich hat sich das Paar vom letzten Jahr wieder in Hehlingen eingenistet.

 


07.05.2019

Was lange währt ...

Das Paar brütet! Der Nachwuchs wird in diesem Jahr wohl noch eine Woche später schlüpfen als im letzten.

 


09.06.2019

Vor Kurzem sind die Jungstörche geschlüpft. Zuerst sind nur zwei kleine Köpfchen zu sehen, später stellt sich heraus, dass es drei Storchenkinder sind. Unsere Hehlinger sind die letzten Störche, die in diesem Jahr in unserer Region geschlüpft sind

 


13.06.2019

Blick in die Kinderstube der Kleinen. Noch erinnert wenig an die Eleganz und Ästhetik , die sie später ausstrahlen werden.

 

Bildquelle: Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde / Volkmar Weichert.

 


09.07.2019

Unsere kleinen Störche bekommen überraschenden Besuch vom Storchenbeauftragten, der für jeden etwas mitbringt: einen Ring. Die Ringe, die die folgenden Nummern tragen  - DEW9T932, DEW9T934 und DEW9T935 - begleiten von nun an die  Jungstörche.

Bildquelle: Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde / Volkmar Weichert.

 


21.07.2019

So langsam verlieren die Youngster den Boden unter den Füßen - also zumindest für einige kleine Augenblicke. Ihre Sprünge werden von nun an tollkühner und die Sehnsucht, den Himmel über ihnen zu erobern, größer.  Vermutlich Anfang August wird der Erste von ihnen den großen Sprung über den Rand des vertrauten Nestes wagen.

 


02.08.2019

Nun ist der große Tag gekommen. Nummer 1 fliegt! Na ja, eigentlich  ist es Nummer DEW9T934 (um der Chronisten-Pflicht Genüge zu tun). Der zweite Jungstorch wird vermutlich am Sonntag seinen Sprung in den neuen Abschnitt seines Lebens wagen. Der Kleine übt derweil noch kräftig, um es seinen größeren Geschwistern gleich zu tun.

 


05.08.2019

Nummer 2 mit der Ring-Nummer DEW9T932 hat den nächsten Schritt gemacht. Nun sitzt der Kleine gelegentlich allein zu Hause und hält Ausschau nach seinen Geschwistern.

 


11.08.2019

Nun schickt sich auch der dritte Jungstorch mit der Ringnummer DEW9T935 an, den Himmel zu erobern. Noch sind seine Ausflüge eher von kurzer Dauer, aber in zwei Wochen wird er vermutlich bereits auf seinen Weg in Richtung Süden sein, den Spuren seiner Geschwister folgend.

 


12.08.2019

Das Nest ist leer und wird in Kürze ganz verwaist sein! Der Kleine hat nicht so viel Zeit, sich in vertrauter Umgebung auf die folgende Reise vorzubereiten. Er ist der letzte der Wolfsburger Jungstörche des Jahrgangs 2019, der flügge geworden ist. Und nun muss er sehen, dass er den Anschluss an seine Kameraden findet.

 



Bilder-Tagebuch

11.08. - 12.08.2019

Oh, was ist denn das? Alle ausgeflogen? Tatsächlich, auch der "Kleine" hat offensichtlich den Sprung in die neue Welt gewagt, vermutlich am 11.08.2019, also mehr als eine Woche später als der Erste des Trios. Noch ist  er mehr im Nest als in der Umgebung zu sehen, aber dies wird sich schnell ändern. Wie bei seinen Geschwistern, die nun schon länger in der Umgebung unterwegs sind und lernen, sich selbst zu versorgen. Auch der Kleine wird nun lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen. So wie dieser Tag im August, bricht nun der letzte Abschnitt der Storchen-Kinderstube an, an dessen Ende das große Abenteuer steht: Die lange Reise in Richtung  Afrika!


09.08.2019

Morgens sitzen die Drei noch vereint im Nest. Doch die beiden Großen zieht es jetzt immer wieder hinaus ins Umfeld. Für den Kleinen heißt dies natürlich, dass er bei dieser Gelegenheit in den Genuss eines exklusiven Einzelfrühstücks kommt. Aber es gibt nicht nur Frühstück, sondern auch noch einmal frische Bettwäsche, vielleicht die letzte für diesen Sommer ...

Wenn die beiden Großen aufbrechen, drehen ein meist ein paar Runden um den heimischen Horst, als ob sie den Kleinen ermuntern wollten, es ihnen nach zu tun. Dann ziehen sie zusammen los, um die Gegend zu erkunden.

Bei der Rückkehr zeigt sich manchmal, dass der Feinschliff noch etwas zu fehlen scheint, was dann durchaus zu kleinen Kollisionen beim Landen führen kann. Das hält die Geschwister aber nicht davon ab, sich mit einem freudigen Klappern zu begrüßen, wenn sie wieder alle versammelt sind. Und wenn einer der Altvögel kommt, wird es mit dem Platz schon eng, oder zeigt er dem Nachwuchs,  wie es mit dem Anflug besser klappt?


06.08.2019

Die Ausflüge des ersten "Fliegers" werden länger. Am frühen Morgen sind nur Zwei der Drei zu sehen und - oh, was ist das? Plötzlich ist der Kleine nur noch allein im Horst zu sehen. Auch Nummer 2, oder DEW9T932, ist nun flügge geworden, vermutlich hat er seinen Sprung in seinen neuen Kosmos schon am 04.08.2019 gemacht, mit Sicherheit ist er am 05.08.2019 geflogen. Sein Ausflug an diesem Morgen war schon recht ausgedehnt. Zurück bleibt der Kleine, der etwas traurig seinen Geschwistern hinterher zu schauen scheint. Aber, er scheint den Ehrgeiz zu haben, ihnen nach zu eifern.

Immer wieder geht es in die Luft und am Ende des Tages macht auch der Kleine große Sprünge, aber noch nicht den ganz großen Sprung ...

Auch wenn die ersten beiden fliegen, Futtern ist zu Hause doch am schönsten. Scheinbar sehnsüchtig warten die Jungstörche auf das Abendessen. Endlich! Man könnte meinen, dass das Trio tagelang nichts bekommen hatte, so hoch geht es her im Horst.  Und es gibt - wieder Mäuse . Der Altvogel macht sich wieder auf den Weg ...


02.08.2019

Nanu, was ist das denn am Morgen für eine Aufregung im Horst? Die Jungstörche flattern mit ihren Flügeln und laufen von einer Ecke in die andere. Und plötzlich steht  einer der Kleinen auf dem Dachsims. Das registriert auch der Altstorch, aber er weiß, was die Jungstörche nur ahnen. Einer von ihnen wird heute den großen Schritt wagen: Den Himmel über sich zu erobern.

Allerdings ist dieser Schritt gar nicht so leicht, wie es aussieht. Argwöhnisch geht der Blick der Drei in die Tiefe: Ist eigentlich ganz schön tief, wenn man sich von hier oben nach da unten herunter stürzen soll. Bis der Kleine wohl die Geduld verliert und zeigt, was der Große machen soll. Na ja, jetzt kann er noch den starken Max markieren, verlässt er das Nest zur Zeit nur wenige Zentimeter in die Vertikale. Und immer wieder ein fragender Blick zurück ins sichere Nest ...

Es ist geschafft! Der Erste der Drei dreht seine Runden um den Kirchturm von Hehlingen. Es ist der Storch mit der Ring-Nummer DEW9T934. Erst eine kleine Runde, dann werden die Ausflüge mutiger und er ist auch mal ein paar Minuten länger aus dem Blickfeld entschwunden. Und wenn er so majestätisch vorbei zieht, könnte man meinen, er hätte in seinem Leben nie etwas anders gemacht als zu fliegen ...

Laut Storchenbeauftragten lagen zwischen dem Schlüpfen und dem ersten Ausflug genau zwei Monate. Nach den Beobachtungen eines Kollegen  von ihm werden die "Spätgeborenen" oft früher flügge. Während die Zeitspanne normalerweise zwischen 65 bis 70 Tagen liegt, fliegen Spätlinge oft bereits nach 56 bis 60 Tagen. Damit holen sie ein paar Tage auf für ihren Weg in den Süden.


23.07.2019 - 27.07.2019

Schmusen, Stärke messen, Schlemmen und Spielen: Alltag bei Storchens.

Die Kleinen werden erwachsen ...


21.07.2019

Nachdem das Flügelschlagen schon ganz gut geklappt hat, versucht sich der Kleinste von den Dreien nun an den ersten Hopsern. Er federt schon in den Knien, aber seine Füße verlassen noch nicht den Boden.  Nur keine Angst, die größeren Geschwister machen es ihm schon vor, wo die Reise hingehen wird. Von nun an werden die Sprünge der Drei tollkühner und es wird immer  höher hinausgehen, bis zum dem großen Tag, an dem der erste von ihnen seinen Sprung in die Freiheit am Himmel über Hehlingen wagen wird. Bis dahin darf man aber auch die Ruhepausen zum Krafttanken nicht vergessen ...


17.07.2019

Sommerabend im Hehlinger Storchennest. Warten auf das Abendessen ...

Endlich! Mal schauen, was der Bringe-Dienst heute so dabei hat ...

Heute gibt es Feldmaus im ganzen Stück! Wie es scheint, ein heißbegehrter Leckerbissen bei den Kleinen. Da wird schon mal ordentlich gerangelt und gezerrt. Scheinbar reicht er aber nicht für alle Drei,  so muss sich wohl jemand wieder auf den Weg machen und sich um Nachschub kümmern ...

Am Ende sind wohl doch noch alle satt geworden, zumindest machen die Racker einen zufriedenen Eindruck.


12.07.2019

Treffen zum Fotoshooting bei schönstem Sommerwetter auf dem Dach der Nachbarn. Die Dame des Hauses gibt sich die Ehre. 

Posings:

 

Kokettieren für die Kamera - ein paar Portraits:

Und was macht der Nachwuchs? Was man halt so macht, wenn die Eltern nicht zu Hause sind: Man schaut fern, räumt sein Zimmer auf, streckt sich mal so richtig und macht viel Wind. Am Ende neckt und schmust man ein wenig und dann wird es Zeit, mal nach den Eltern zu klappern.


09.07.2019

Die drei Kleinen hocken entspannt im Nest und putzen sich heraus, als ob sie Besuch erwarten würden. Noch ahnen sie nicht, dass dies wohl der aufregendste Tag ihres - zugegebener Maßen - erst kurzen Lebens werden wird.

Tatsächlich, die Kleinen bekommen Besuch. Der Storchenbeauftragte schaut vorbei und hat für jeden etwas mitgebracht. Die freiwillige Feuerwehr aus Vorsfelde übernimmt in bewährter und dankenswerter Weise wieder den Fahrdienst in die luftige Höhe, damit der Nachwuchs seine Ringe bekommen kann. Von den Altvögeln ist weit und breit keiner zu sehen.

Als der Korb sich dem Nest nähert, legen sich die Jungstörche flach hin und stellen sich tot. Aber sie haben die Besucher fest im Blick. Gut zu erkennen ist der kleine Nachzügler ganz vorne.

Die Drei machen einen guten Eindruck und der Storchenbeauftragte ist zufrieden. Der Beringung steht nichts entgegen und am Ende sind alle versorgt. Von nun an kann man unsere "Hehlinger" mit ihren Nummern DEW9T932, DEW9T934 und DEW9T935 immer eindeutig zuordnen. Die Lücke in der Reihe ist einem kleinem Malheur geschuldet, als einer der Plastikringe gebrochen ist.  Nach wenigen Minuten ist der Spuk für die Kleinen vorbei ...

 

Bildquelle: Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde / Volkmar Weichert.

... und zum Abendbrot ist die ganze Aufregung vergessen. Man widmet sich mit voller Leidenschaft wieder dem Wesentlichen eines Jungstorchenlebens. Übrigens: Durch die Beringung im letzten Jahr konnte einer unserer "Hehlinger" in der Nähe von Hornburg identifiziert werden. Als Einjähriger nistet er noch nicht und macht in einer Gruppe von Jungstörchen dort die "Gegend unsicher".  Schön zu wissen, dass zumindest einer der Drei das erste Jahr überstanden hat.


28.06.2019

Gruppenbilder mit Mama: Die munteren Kleinen scheinen recht neugierig auf ihre kleine Welt zu sein. Immer wieder stellen sie sich noch etwas unbeholfen auf ihre kurzen Beinchen. Selbst die große Hitze hält sie nicht davon ab.  Die Altvögel lassen ihre Kleinen seit einigen Tagen auch immer mal wieder allein im Nest. Die ersten drei Wochen bewacht immer einer von beiden den Nachwuchs, damit sie kein Opfer von Greifvögeln werden. Aber am schönsten ist es für die Kleinen, wenn Mama oder Papa wieder zurückkommen, denn dann gibt es was zu Futtern. Man will ja groß und stark werden ...


23.06.2019

Aus den kleinen, zarten Küken sind richtige, runde  Wonneproppen geworden, die sich im Nest bemerkbar machen. Wenn auch noch etwas unbeholfen, wird mit den kleinen Flügeln schon mal kräftig gerudert. Oder man eifert seinen Eltern nach, z. B. beim Synchronputzen oder bei den ersten Klapperversuchen ...


13.06.2019

Auf einer Beringungstour mit der Freiwilligen Feuerwehr Vorsfelde schaut der Storchenbeauftragte auch in Hehlingen vorbei. Argwöhnisch beäugt der "wachhabende" Altstorch das Geschehen um ihn herum. In den ersten drei Lebenswochen der kleinen Störche bleibt immer einer der Eltern am Nest, um den Nachwuchs vor Greifvögeln zu schützen. Doch das, was da auf ihn zukommt, ist ihm nicht geheuer und er räumt das Feld.

Die Kleinen dagegen stellen sich tot. Sie sehen in diesem Moment wohl das erste Mal ein Lebewesen ohne Flügel, ohne rote Beine und roten Schnabel. Der Storchenbeauftragte schaut sich die Jungstörche an. Besondere Aufmerksamkeit widmet er dem kleinen Nachzügler. Hat er eine Chance, im Nest zu überleben, oder ist es besser, ihn aus dem Nest zu entnehmen? Der Kleine bleibt und diese Entscheidung hat sich in der Folgezeit auch als die richtige erwiesen. Für eine Ring sind allerdings alle noch zu klein, so dass ein zweiter Besuch notwendig sein wird.

 

Bildquelle:  Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde / Volkmar Weichert.


09.06.2019

Was für eine Aufregung im Nest! Vor Kurzem dürfte der Nachwuchs geschlüpft sein. Ca. 30 Tage dauert es vom Legen der Eier bis zum Schlüpfen der Jungstörche. Die Spannende Frage lautet natürlich: Wie viele sind es denn. Nun, am Anfang zeigten sich zwei kleine Köpfchen, später stellt sich heraus, dass sie zu Dritt sind. Wie im letzten Jahr ist ein kleiner "Nachzügler" dabei. Es hätten sogar vier werden können, denn der Storchenbeauftragte hatte bei einer Sichtung des Nestes ein zerbrochenes Ei gefunden. Damit sind die letzten Storchenkinder in der Region geschlüpft.


28.04. - 07.05.2019

Lange Zeit sieht es so aus, als ob die traute Zweisamkeit nicht den gewünschten Erfolg haben wird. Etwas ratlos scheint das Pärchen im Nest zu sitzen. Dann endlich: Anfang Mai scheinen alle Bemühungen im wahrsten Sinne des Wortes gefruchtet zu haben: Das Paar brütet! Während in anderen Nestern der Nachwuchs bereits geschlüpft ist, fangen die Hehlinger erst an, sogar noch eine Woche später als im letzten Jahr. Vermutlich werden die Jungstörche die Letzten sein, die in diesem Jahr in der Region zur Welt kommen werden.


19.04.2019

Ein Tag im Leben des Storchenpaares: Frühmorgens geht es los mit "Häuslebauen". Akribisch und manchmal fast schon verbissen, werden die Stöckchen an ihren Platz gesetzt und immer wieder umplaziert, bis es endlich passt. Danach kommt die neue Inneneinrichtung. Schließlich soll die Kinderstube ja gemütlich werden. Und was so ein Tag noch so alles mit sich bringt? Von Hausmusik, dunklen Gestalten, trauter Zweisamkeit und unverhofftem Besuch ist alles dabei ...

Was ist das denn für ein dunkler Geselle? Kaum sind die Störche weg, um neues Nistmaterial zu holen, macht sich ein - im wahrsten Sinne des Wortes - Nesträuber ans Werk. Ein dreister Rabenvogel klaut ganz ungeniert das frisch angelieferte Gras und Moos aus dem Nest und macht sich flink davon.

In diesen Tagen machen die Störche sich häufig mit dem auf sich aufmerksam, was ihnen ihren volkstümlichen Namen eingebracht hat: Mit dem Klappern.  Zu jeder Gelegenheit hört man ihre "Hausmusik" hoch oben auf dem Kirchturm, z. B. wenn sie von einem ihrer Ausflüge zurückkommen.

Auch die Familienplanung scheint noch nicht abgeschlossen. Das Brüten läßt auf sich warten, auch wenn  das Probeliegen schon eifrig praktiziert wird.

Besuch: Immer wieder schauen andere Störche in Hehlingen vorbei. Hier könnte es sich um einen "vagabundierenden" Jungstorch handeln, der noch alleine herumzieht. Ob es sich bei der Aufregung des Storchenpaares um eine Begrüßung handelt oder eher um das Gegenteil?  Der Besucher scheint sich davon zumindest nicht beeindrucken zu lassen und zieht nach kurzer Zeit wieder weiter. Darauf ein kurzes gemeinsames Klappern und die nun einkehrende Ruhe im Nest geniessen.


17.04.2019

Woran man kaum noch glauben mochte: Es hat sich wieder ein Weibchen im Nest eingefunden und die Beiden haben keine Zeit verloren, sich um Nachwuchs zu kümmern. Ein bißchen Zupfen, ein bißchen Anstubsen - ganz offensichtlich konnte das Weibchen dem Werben des Männchens nicht widerstehen. Wollen wir hoffen, dass das Storchenpaar  zusammen bleibt und es schafft, die Geschichte der Hehlinger Storchen-Kinderstube erfolgreich fortzusetzen.

Das Weibchen ist ebenfalls unberingt, genauso wie im letzten Jahr. Die Wahrscheinlichkeit scheint nicht gering, dass sich das alte Paar  wieder gefunden hat.


11.04.2014

Aufregung am frühen Morgen: Um den Hehlinger Kirchturm herrscht plötzlich reger Flugverkehr! Vier Störche fliegen den Horst an. Vier Störche? Ups, erst auf dem zweiten Blick zeigt sich, dass sich ein Reiher einem munteren Storchentrio angeschlossen hat. Der Hausherr scheint im ersten Moment nicht sonderlich begeistert zu sein. Da der Besuch aber offensichtlich nicht auf Krawall aus ist, erträgt er den Aufruhr dann doch wohl eher mit einer gewissen Gelassenheit.

Auffällig: Bei einem der Besucher hat sich irgendetwas an den Fußgelenken verfangen, was er nicht los wird. Bereits am 07.04.2019 hat er mit den Fesseln am Fuß den Horst besucht, als der Hausherr gerade ausgeflogen war. Eine Situation, die für den Storch lebensgefährlich werden kann, wenn er in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist oder wenn es zu Abschnürungen der Extremitäten kommt. Das mehrmalige Auftauchen des Storches läßt vermuten, dass er sich weiterhin in der Umbebung von Hehlingen aufhalten könnte.


10.04.2019

Die Hoffnung auf Nachwuchs schwindet so langsam, die Fragen bleiben: Hat sich das Pärchen des letzten Jahres um ein paar Tage verfehlt? War das Weibchen die Partnerin des zweiten Männchens, dass sich drei Tage nach ihrem Verschwinden eingefunden hat? Oder ist die Störchin aus dem letzten Jahr nicht nach Hehlingen zurückgekehrt? Seit über einer Woche hockt das Männchen nun allein im Nest, aber vielleicht findet sich ja im letzten Moment noch eine Partnerin ein ...


02.04.2019

Es kommt noch schlimmer. Kurz nach Sonnenaufgang ist es mit der morgendlichen Ruhe plötzlich vorbei. Ein weiteres Männchen ist auf der Bildfläche erschienen und macht dem Warmenauer klar, dass er ebenfalls Anspruch auf dem Horst erhebt. Womöglich ist es der Hausherr aus dem letzten Jahr, der seinerzeit auch erst Anfang April auftauchte und auf den Warmenauer traf. Über eine Viertelstunde wogte der blutige Kampf zwischen den beiden Kontrahenten hin und her, bis der Sieger feststand. Wieder zog der Warmenauer den Kürzeren, was man schon bald als tragisch empfinden kann: Vier Wochen lang das Nest Nest gehegt und gepflegt, dann schien mit dem Erscheinen eines Weibchens alles perfekt, doch nach einem Tag ist die Dame wieder verschwunden und nun auch noch aus dem heimischen Nest vertrieben ...

Der Kampf um das Nest lockte auch einen neugierigen Besucher an. Dieser war zwar hautnah dabei, hielt sich aber vornehm zurück. Leider ließ sich die Ringnummer nicht identifizieren, es ist aber gut möglich, dass es sich um den Ausbüttler Storch handelt, der schon drei Tage vorher über das Nest flog.

Teile des Dramas in einigen Akten:

Runde 1

Es wird ernst und ein Zuschauer findet sich ein ...

Runde 2

Weiterer Punktsieg für den Neuankömmling und der Dritte im Bunde schaut sich das Drama aus der Luft an ...

Runde 3

Auch diese Runde geht trotz heftiger Attacken an den Herausforderer ...

Runde 4

Finale: Der Sieger steht fest und der Warmenauer muß das Nest verlassen ...

"Siegerfotos"


31.03.2019

War das traute Glück nur von kurzer Dauer? Nach dem Intermezzo mit den beiden Gänsen wurde das Weibchen bis dato nicht wieder gesehen. Einsam und - wie es scheint - etwas ratlos, sitzt das Männchen im Nest und hält Ausschau. Doch kein Happy End?


30.03.2019

Der Beginn eines ereignisreichen Tages: Familienplanung am Morgen ...

Up to the skies ...

Unliebsamer Besuch ...

Dieses Nilgänse-Pärchen hat schon im Februar den Horst in Augenschein genommen und sich anschließend immer wieder mal darin niedergelassen, wenn der Hausherr unterwegs war. Diesmal war er aber zuhause. Nachdem er sich zuerst gelassen gezeigt hat,  war ihm der Besuch dann doch wohl suspekt. Als Drohgebärden nicht gefruchtet haben, war Unterstützung notwendig, die dann auch prompt kam. Aber trotz mehrer Anflüge des Weibchens bleiben die Nilgänse recht stoisch und beschwerten sich mit aufgeregtem Geschnatter. Aber letztendlich suchten sie dann doch das Weite. Ob das der letzte Besuch war ...?

Unvermittelt tauchte zum Schluß noch ein weiterer Storch auf, der den Horst kurz anflog und gleich wieder verschwand. Seine Ringnummer DEW6T453 verrät, dass auch er aus der Region stammt. Er hat 2017 in Ausbüttel bei Gifhorn das Licht der Welt erblickt.


29.03.2019

Das Warten hat ein Ende. Fast genau vier Wochen nach dem Männchen findet sich auch ein Weibchen im Horst ein. Die späte Ankunft lässt vermuten, dass sie den langen Weg aus Afrika gekommen ist. Sie trägt keinen Ring, anhand dessen man die Herkunft der Dame feststellen könnte. Allerdings war auch das Weibchen im letzten Jahr unberingt, so dass es sich wieder um die gleiche Störchin handeln könnte.

Bleibt noch abzuwarten, ob der Hausherr des letzen Jahres noch auftaucht, der sich sich seinen Platz im Horst gene den Jungstorch erkämpfen musste ...


24.03.2019

Auch nach drei Wochen sitzt der junge Storch noch immer einsam im Horst. Da putzt man sich und das Nest fein heraus, aber keine Braut in Sicht. Dagegen haben sich die beiden Nilgänse schon vor längerer Zeit gefunden. Regelmäßig geniessen sie die Aussicht vom Kirchturm,  wenn der Hausherr unterwegs ist.


12.03.2019

Bei schönstem Wetter präsentiert sich der junge Storch in seiner ganzen Pracht. Nun lässt sich auch erkennen, dass er ein Kind der Region ist. Der Ring mit der Nummer 6T481 gibt Auskunft, dass er 2016 in Warmenau groß geworden ist. Bereits 2017 stattete er dem Nest ein Besuch ab, als die Hehlinger Jungvögel beringt wurden und 2018 belegte er für einige Tage das Nest, bis er sich einem anderen Männchen im Kampf um den Horst fügen mußte. Und 2019? Wir werden sehen ...