Die Hehlinger Störche

Angefangen hat es im Jahr 2013. Das erste Mal nach der Errichtung der Nistplattform auf dem Kirchturm von Hehlingen, einem Ortsteil der Stadt Wolfsburg, flog ein Storchenpaar den Platz an. Das fotografische Interesse war schnell geweckt, bot sich doch ein tolles Motiv direkt vor der Haustür. Leider hatte dieses Paar keinen Bruterfolg, sodass es wieder abzog und der Horst vorerst verwaist blieb.

 

2016 richteten sich wieder Störche in Hehlingen ein. Bei diesem Paar klappte es mit dem Nachwuchs und zwei Jungvögel wurden erfolgreich großgezogen. Auch jetzt war die Kamera wieder dabei, diesmal von den ersten zaghaften Bewegungen der Kleinen bis zu dem Zeitpunkt, wo sie flügge wurden und das Nest in Richtung Süden verließen. In dieser Zeit haben sich die Hehlinger Störche vom Fotomotiv zu einem vertrauten Nachbarn gewandelt, an dessen Leben ich unmittelbar teilnehmen durfte und der mich neugierig darauf machte, mehr über ihn zu erfahren. Und je mehr ich erfuhr über seine weiten, gefahrvollen Reisen, über seine Partnerschaft, das Aufwachsen des Nachwuchses, auch seine Bedeutung in der Mythologie, umso mehr wuchs die Faszination für Meister Adebar, der die Nachbarschaft des Menschen nicht scheut. Und so manch kleine Episode im Leben "unserer Störche" verleitete gelegentlich dazu, allzu menschliches in sie hineinzuinterpretieren.

 

Für 2017 entstand so der Plan, den gesamten Zyklus einer Storchenfamilie hier vor Ort zu dokumentieren, von der Ankunft der Altstörche, dem Nestausbau, der Paarung bis zum Schlüpfen der Jungvögel - und die Entwicklung des Storchenachwuches von der kleinen Flaumkugel bis zum eleganten Jungstorch, der an seinem großen Tag den ersten Flug um das Nest macht - um nur kurze Zeit später seine Reise in Richtung Süden anzutreten.  Glücklicherweise fand sich wieder ein Paar ein, dass in dem Jahr drei Junge großgezogen hat und somit dafür gesorgt hat, dass dieses Foto-Projekt nach weit über 1.000 Fotos und gefühlt ebenso vielen Stunden hinter der Kamera und vor dem Bildschirm gelingen konnte. Damit sollte das Projekt beendet sein - bis 2018 wieder ein Paar den Weg nach Hehlingen fand und neue Geschichten der Familie Adebar erzählte ...

 

Allgemeine Infos zum Weißstorch (Wikipedia)


Die Bilder und Geschichten



Der Hehlinger Storchennachwuchs

Die Brutzeit der Weißstörche beträgt ca. 30 Tage, die Nestlingszeit ca. 2 Monate. Danach brechen die Jungstörche, in der Regel vor den Altstörchen, auf in ihre Winterquartiere.

Seit 2016 sind in Hehlingen 19 Störche zur Welt gekommen. In der Liste finden sich die Ringnummern, anhand derer die Störche identifiziert werden können.

2016 - 2 Jungstörche

- DEW 6T532

- DEW 6T533

 

 

2017 - 3 Jungstörche

- DEW 7T214       

- DEW 7T215 

- DEW 7T216 

beringt 13.07.2017

2018 - 3 Jungstörche

- 437V Helgoland

- 438V Helgoland 

- 439V Helgoland 

beringt 03.07.2018

2019 - 3 Jungstörche

- DEW 9T932 

- DEW 9T934 

- DEW 9T935 

beringt 09.07.2019

 

2020 - 2 Jungstörche

- nicht beringt

- nicht beringt

 

 

2021 - 1 Jungstorch

- nicht beringt

 

 

2022 - 3 Jungstörche

- DEW 4V578

- DEW 4V579

- DEW 4V580

beringt 08.06.2022

2023 - 2 Jungstörche

- EU 59 HELGOLAND GERMANIA

- EU 60 HELGOLAND GERMANIA

 

beringt 07.07.2023



Sichtungen

 

437V (Jahrgang 2018)

  • Am 20.03.2023 in Schwülper verpaart gesichtet.
  • Am 16.7.2021 zusammen mit 22 Artgenossen auf der Kompostanlage der Deponie ALBA in Braunschweig-Watenbüttel. Anscheinend noch kein Brutvogel.
  • Anfang April 2021  in Hedeper (Lkr. Wolfenbüttel) vom angestammten Männchen vertrieben, Versuch an der Nordseite des Großen Bruchs (Lkr. Wolfenbüttel) sesshaft zu werden. Am 09.04.2021 in Seinstedt auf einem Dach beobachtet und am 10.04.2021 abends in Achim (Nachbarorte von Hedeper).
  • Am 19.06.2020 innerhalb einer Gruppe von 11 Störchen, manchmal auf Dächern in der Nähe des Storchennestes in Hedeper.
  • Seit 11.05.2020 wurde er regelmäßig im "Großen Bruch" zwischen Osterode am Fallstein, Veltheim (Lkr. Harz) und Hedeper (Lkr. Wolfenbüttel) beobachtet.
  • Am 24.07.2019 auf einem Komposthaufen der Fa. ALBA in Braunschweig-Watenbüttel.
  • Zwischen dem 15.06. und 17.07.2019 innerhalb eines Nichtbrütertrupps im "Großen Bruch" östlich Hornburg, in der Nähe der Ortschaften Osterode am Fallstein und Veltheim (Lkr. Harz) sowie Hedeper (Lkr. Wolfenbüttel). Danach Auflösung der Gruppe.

 438V (Jahrgang 2018)

  • 2023 als Brutvogel mit 2 Jungen in WOB-Hattorf, Plantage, festgestellt. Somit hat das Männchen nach diversen Misserfolgen in Neindorf erstmals Bruterfolg. Der Nachwuchs wurde mit den Nummern 5V419 und 5V420 beringt.
  • Am 11.6.2021 in WOB-Neindorf im Nest: 2021 hat das Männchen mit einer unberingten Partnerin gebrütet, aber das Gelege fiel einem Kampf zum Opfer. 2020 muss der Storch auch schon auf diesem Nest gewesen sein, der Metallring wurde erkannt, aber nicht abgelesen. Damals verendeten die beiden Jungen bei einem Unwetter Mitte Juni.

 439V (Jahrgang 2018)

  • Am 17.09.2018 in Schladen in einer Gruppe von 6 oder 7  Jungstörchen, die im Ort übernachteten und am nächsten Tag weiterzogen. Es waren alles ausgewilderte Pfleglingen vom NABU Leiferde. 439V war Anfang August 2018 geschwächt am Boden gegriffen und zum NABU nach Leiferde gebracht worden.

 9T934 (Jahrgang 2019)

  • Der männliche Storch hat sich in BERKUM bei Peine angesiedelt. Auf einem neu errichteten Nistmast ziehen er und seine unberingte Partnerin ein Junges auf. Dieses wurde am 17.07.2023 beringt.
  • Am 22.4.2023 in Schmedenstedt, Kr. Peine, abgelesen.

 

Dank an Herrn Fiedler für die Bereitstellung der Informationen.